Nicht neu.
Aber auch nicht sehr alt.
Bestehend.
Gebraucht.
Damals gebraucht von den Menschen für das Wohnen.
Heute fertiggebraucht.
Effizient errichtet.
Unaufgeregt.
Viel!
Vielen ein Dorn im Auge.
Im Quartier.
Groß und grau.
Sie werden bemalt.
Behübscht.
Gedämmt.
So viel Dämmung hält die Stärkste nicht aus.
Alternative: Abbruch.
Keine Alternative.
Möglichkeit: Umbau.
(E.S.)
Testgrund Körösistaße 27. Umbau, Weiterbau, Transformation, Reparatur eines Grazer Wohnhauses aus dem Jahr 1974. Ein Gebäude der Architekten Ilgerl, Peneff und Walch dient uns als Grundlage, um entwerferische Strategien im Umgang mit Wohnbauten dieser Ära zu formulieren.
* Titel der gleichnamigen Publikation von Ilka Ruby & David Vaner entliehen
Programmvorstellung: Dienstag, 27.02.2024, ab 9:00 (9:20) im Hörsaal I, Rechbauerstraße 12
Kursanmeldung: Mittwoch, 28.02.2024, 15:00 – 28.02.2024, 23:59
Bauen im Bestand betrifft nicht nur das Umbauen bestehender, baulicher Strukturen, sondern auch das Umdenken der vorhandenen Räume, Zusammenhänge und Programmierung.
1933 wurde die Operngarage von Herbert Eichholzer fertiggestellt. Sie eröffnete in Graz eine neue Dimension für den Individualverkehr. Die eingeschoßige Garage, die tief in einen Gründerzeitblock ragt, wurde damals euphorisch als „Hotel für Autos“ bezeichnet. Heute wollen wir für diese architektonischen Struktur neue Bedeutungszusammenhänge herstellen und sie ebenso euphorisch zu einem „Hotel für Pflanzen“ umdenken.
Die Garage soll zum Gewächshaus werden. Ein kleiner Hotelbetrieb soll darin Platz finden. Als Ort für Austausch und Kultur soll ein Lokal die Öffentlichkeit einbinden.
Zwei Maßstäbe treffen also im Hotel Treibhaus aufeinander: Die Halle und das Zimmer.
Der großzügige Hallenraum lädt zum Experimentieren ein, die Intimität des Hotelzimmers verlangt nach Gestaltung und Detailierung. Zwischen den beiden Polen werden wir uns bewegen.
Es geht um den Anbau von Pflanzen in der Stadt. Es geht um unterschiedliche Schichten und Abstufungen zwischen dem Innen und dem Außen. Es geht um eigenen Ausdruck und qualitätvolle Räume für einen eindrücklichen Ort.
Programmvorstellung: Donnerstag, 29.02.2024, ab 9:00 (9:15) im Hörsaal I, Rechbauerstraße 12
Kursanmeldung: Freitag, 01.03.2024, 9:00 – 04.03.2024, 23:59
Dieses Entwerfen 4 nimmt sich das Stadthaus – urban villa, villa urbaine – als typologische Grundlage, um Szenarien zur baulichen Verdichtung auf brachliegenden Restgrundstücken in der südlichen Grazer Peripherie zu untersuchen. Nach den kreislaufwirtschaftlichen Um- und Weiterbauten kommerzieller und gewerblicher Liegenschaften in den vorangegangenen Studios des Forschungs- und Lehrschwerpunkts Counterintuitive Typologies, entwerfen wir mit dem Stadthaus einen hybriden Neubau in offener Bebauung. Die bauliche Adressbildung geht mit öffentliche Nutzungen in den Erdgeschosszonen und gestalteten Grün- und Außenräumen einher, die mit darüberliegenden Wohn-, Büro- bzw. Home-Office-Konzepten flexibel kombiniert werden.
Die Villa urbaine rückt einen modernen, erst Ende des 19. Jahrhunderts entstandenen Gebäudetypus ins Zentrum dieser Entwurfsaufgabe, der uns eine dringliche „Reparaturperspektive“ auf die monofunktional zersiedelte Zwischenstadt ermöglicht. Denn die punkt- bzw. moderat turmförmige Bebauungsform des Stadthauses lässt die ökologisch alternativlose bauliche Nachverdichtung von Einfamilienhausgebieten ebenso zu, wie sie heterogene Stadtrandgebiete, geometrisch schwierige Restflächen bzw. brachliegende Grundstücksteile gestalterisch anspruchsvoll bebaubar macht. Eine typische Ansammlung an „Grundstücksresten“ wählen wir entsprechend auch für unser Entwurfsstudio als Bauplatz in der südlichen Grazer Peripherie aus. In bewährter Zusammenarbeit mit EST werden wir diese Stadthäuser in Einzelarbeiten durchplanen.
Entwerfen 4 und EST – Entwerfen Spezialisierter Themen
Programmvorstellung: Freitag, 29.02.2024, ab 10:30 (11:00) im Hörsaal I, Rechbauerstraße 12
Kursanmeldung: Freitag, 01.03.2024, 9:00 – 04.03.2024, 23:59
Durch die konstruktive Reduktion auf Stütze und (Decken-)Platte befreite die moderne Architektur die Wand von der Bürde des Lastabtragens und entdeckte ihren „losgelösten“ Wert für die Entwicklung des freien Grundrisses und des fließenden Raums.
Gleichzeitig beraubte sie die Stütze selbst – entmaterialisiert und abgeschmückt – um ihre über die Jahrtausende angesammelten Talente. Die Stütze ist nicht nur eines der konstruktiven Grundelemente der Architektur, als Säule oder Pfeiler war und ist sie Zeichen, Symbol und Bedeutungsträger des räumlichen Ausdrucks in der Architektur.
Wir geben der Stütze ihre Talente zurück! Mit allen Aspekten, außer dem „Stützen“ selbst:
Räumliche Setzung, Form, Proportion, Ornament, Material und Farbe.
In der Kulisse einer leerstehenden Industriehalle bauen wir uns unsere Stützen im Maßstab 1:1 selbst, positionieren sie im Raum und lassen sie am Ende der Woche in einer abschließenden Ausstellung auf uns wirken.
Das Bild ist fester Bestandteil der architektonischen und entwerferischen Praxis. Bilder, die Abstraktes oder noch nicht Sichtbares visuell erlebbar machen, werden am besten mit dem Begriff der „Visualisierung“ beschrieben.
In der Architektur stellt die Visualisierung eine entscheidende Kommunikations- und Präsentationsmöglichkeit für die Projektvermittlung dar, dient aber genauso der kritischen Selbstreflexion und Überprüfung des eigenen Entwurfs. Im Prozess des Visualisierens geht es somit auch darum, sich bewusst mit den Qualitäten des eigenen Entwurfs auseinanderzusetzen, diese zu erkennen, zu schärfen und vor allem atmosphärisch und pointiert darzustellen.
In dieser Lehrveranstaltung soll ein grundlegendes Verständnis für Darstellungsarten und -techniken aufgebaut und der kritisch-analytische Blick auf Architekturbilder geschult werden. Mit grundlegenden, simplen Darstellungstechniken, welche auf die bereits vorhandenen Fähigkeiten der Studierenden aufbauen, werden atmosphärische Architekturvisualisierungen fernab von aufwendigen fotorealistischen Renderings erzeugt.
Nach erfolgreicher Absolvierung der Lehrveranstaltung sind die Studierenden in der Lage Architekturbilder zu analysieren und besitzen ein grundlegendes Wissen über Darstellungsarten und -techniken. Sie können eigenständig atmosphärische Architekturvisualisierungen erstellen, welche die Qualitäten des Entwurfs entsprechend darstellen.