Entwerfen – Master

Ein Stück Triest
Gangoly / Schleinitz · Hinteregger / Koller
Typology: Culture

„Ich durchquerte die ganze Stadt, stieg dann einen Steilhang hinauf, der unten bewohnt ist, oben verödet, umschlossen von niedriger Mauer: ein Winkel, wo ich alleine sitze; und mir scheint, mit der Mauer endet die Stadt.“
Umberto Saba, Trieste, 1900-1921

 

Eine vielschichtig ausdrucksstarke Stadt voller Eigenwillen. Ein Stückwerk, dem schon über lange Zeit Geschichte eingeschrieben wurde. Eine Stadt, die niemals fertig ist. Ein Gebäude, das keinen Endzustand hat. Entwurfsgeschichten an denen wir weiterschreiben.

Dafür reisen wir nach Triest, zu einem Grundstück mitten in der Stadt, wo verschiedene Stadtteile und Erzählungen aufeinanderprallen und wechselnde Topografien sich überschneiden. Auf zwei benachbarten Parzellen entsteht ein Ort, der das Aufeinandertreffen der unterschiedlichen kulturellen Fragmente und Einflüsse der Stadt thematisiert. Der Gedanke des Erforschens, Archivierens und Ausstellens, als auch des Reparierens, Lernens und Neu Interpretierens wird dort zu Architektur.

Es entstehen hybride Gebäude in einem vielfältigen Kontext, die den öffentlichen Raum mitgestalten. Wir denken dabei an resiliente und nachhaltig nutzbare Strukturen, die dennoch eindeutigen und identitätsstiftenden Ausdruck haben. Wir nehmen die losen Fäden an dieser Stelle auf und verknüpfen sie neu.

Wir entwerfen ein Stück Triest.

 

Programmvorstellung: Dienstag, 26.09.2023, ab 9:00 in der Halle Kronesgasse 5, 1. Obergeschoß

Kursanmeldung: Mittwoch, 27.09.2023, 15:00 – 27.09.2023, 23:59


 

Entwerfen 1 – Bachelor

Der Ruderclub
Gangoly · Sollgruber · Gruber · Dornhofer
Typology: Recreation

Die Flusslandschaft der Mur in Graz hat sich in den letzten Jahren stark verändert: Der Zugang zum Fluss, seit jeher ein wichtiger Naherholungsraum für die Stadt, wurde an vielen Stellen durch bauliche Maßnahmen erleichtert und das Flussufer sukzessive ausgebaut. Neu angelegte Fahrradwege entlang des Flusses, sowie diverse Badebuchten und Sportgeräteverleihe ermöglichen den Aufenthalt am und im Wasser für eine breite Bevölkerungsschicht.

Der Entwurf eines neuen Ruderclubs an den Auwiesen im Süden von Graz ist ein weiterer Baustein im Ausbau dieser Infrastruktur entlang der Mur. Der Ruderclub soll nicht nur für das Training und die Aktivitäten der Ruderer:innen bereitstehen, sondern auch ein Ort der Begegnung und des sozialen Austauschs für seine Mitglieder und ein interessiertes Publikum sein. Neben der funktionalen Erfüllung der Bedürfnisse der Sportler:innen, soll das Gebäude eine Verbindung zur Umgebung herstellen. Ein sensibles Eingehen auf die natürlichen Gegebenheiten des Ortes sind dafür eine wichtige Voraussetzung.

Im Rahmen der Entwurfsaufgabe werden wir uns sowohl mit dem Verhältnis von Architektur und Flusslandschaft und der damit zusammenhängenden Frage nach der Setzung des Baukörpers auseinandersetzen, als auch mit Fragen der Konstruktion und Materialität. Dabei spielt der detaillierte Entwurf der Fassade genauso eine Rolle, wie die Auseinandersetzung mit der Atmosphäre der Innen- und Außenräume und ihr Bezug zur bestehenden Landschaft.

 

Programmvorstellung: Donnerstag, 28.09.2023, ab 9:00 in der Halle Kronesgasse 5, 1. Obergeschoß

Kursanmeldung: Freitag, 29.09.2023, 11:00 – 02.10.2023, 23:59


 

Entwerfen 4 – Bachelor

Steinhaus, Steindorf, Steinhof
Lechner
Typology: AnalysisCulture

Architektenhäuser – einzigartige Typen, verquere Stereotypen oder unnachahmliche Grenzgänge zwischen baulicher Skulptur und Landschaft? Was ist das Singuläre an einer Ich-Architektur wie Günther Domenigs „Steinhaus“ (1986-2008)? Was sind persönliche, was tradierte Themen und Motive? Lassen sich diese kritisch und erneut in Anspruch nehmen? Die Entwurfsarbeit wird Formen und Funktionen des Steinhauses in exemplarische Entwurfsdialoge verwickeln:

 

„Ich spiel das ganz schnell durch. Meine eigene Geschichte. Mein eigenes Haus. Ah, gelebt in zwei verschiedenen Gegenden in Kärnten. Und ich spiele jetzt also nur diese Naturbeziehung durch. Natur studiert: rechte Bild – Gelände studiert: linke Bild; Gezeichnet, nicht abgezeichnet, gezeichnet: rechte Bild … Detail studiert, Übergang vom Bewuchs zu Stein […] Linke Bild: Architektur angeschaut – Rechte Bild: Architektur gezeichnet, Architektur zerbrochen – nicht Nachzeichnen, alte Teile zeichnen, neue Idee hinein … Linke Bild: Transportiert ins Steinhaus, Erste Skizzen – Felsen, die aus den Hügeln brechen … Linke Bild: wieder Architekturzeichnungen … Teile von Kärntner archetypischer Architektur, auch gezeichnet, auch verfremdet, auch neuer Einfall – Rechte Bild: Stein angeschaut – Linke Bild: … Stein nachempfunden, nicht nachgezeichnet – Rechte Bild: Baum angeschaut; Links, Baum gezeichnet, links! Baum gezeichnet, nicht nachgezeichnet, kann Teil der Architektur sein, der neuen Architektur sein – Rechts: Teil vom Steinhaus, rechte Bild … linke Bild … links eine Zeichnung – halb Architektur, halb Gelände, halb neue Idee … Rechte Zeichnung: endgültige Fassung, Zeitunterschied 10 Jahre – Links: auch nicht Natur, aber mit Natur, aber mit alter Architektur – Rechts: schaut anders aus, aber doch das gleiche …“

(Günther Domenig: „Steinhaus, Steindorf, Steinhof“, Audio-Aufzeichnung am Institut für Gebäudelehre der TU Graz, 20. Mai 1988).

 

In Kooperation mit dem Vertiefungsmodul C7: Architektur- und Entwurfstheorie: Günther Domenig Steinhaus (Daniel Gethmann).

 

Programmvorstellung: Donnerstag, 28.09.2023, ab 12:00 in der Halle Kronesgasse 5, 1. Obergeschoß

Kursanmeldung: Freitag, 29.09.2023, 11:00 – 02.10.2023, 23:59


 

Workshop 1

Der oberflächliche Raum
Ulrike Tinnacher
Typology: Analysis

Materialien unterschiedlichster Beschaffenheit und Funktionalität bilden und formen unseren täglichen Lebensraum. Mit der fortschreitenden Auslagerung handwerklicher und industrieller Produktion schwindet jedoch zunehmend das grundlegende Verständnis von Werkstoffen wie auch das Wissen um traditionelle Herstellungs- und Verarbeitungstechniken.

Von Materialien wie Beton, Gestein, Metall, Lehm, Keramik, Kunststoff und Glas über textile und tierische Werkstoffe hin zu neuen High- Tech- und Recycling-Werkstoffen: jedes Material und sein Umgang haben eine spezielle Anmut, Haptik und Wirkung in der gebauten Architektur. Der Stoff, aus dem gebaut wird, bestimmt Konstruktionsweise, Optik und Atmosphäre.

 

Anhand von praktischer Arbeit mit Materialien werden deren Eigenschaften und Besonderheiten untersucht und deren architektonische Wirkung beschrieben. Durch zerlegen und deformieren beobachten wir, durch fügen und formen gestalten wir.

In der finalen Aufgabe entwickeln wir ein monolithisches Raumobjekt für eine Biene und bauen es im Maßstab 1:1. Aus einem homogenen Material geformt, soll dieses Objekt den charakteristischen Eigenschaften des Werkstoffs gerecht werden und räumliche Qualitäten generieren. Anders als der Mensch, kann die Biene Raum nicht nur vom Boden aus sondern auch von Wand, Decke und aus der Luft wahrnehmen.

In diesem Workshop gilt es durch Experimente zu entdecken, wie sich ein spezifisches Material und ein spezifischer Bewohner auf die Gestaltung von Raum auswirkt.

 

Anmeldung: von 29.09.2023, 09:00 – 06.10.23, 23:59


 

Workshop 3

Case Popolari
BELT - Evelyn Temmel / Bernhard Luthringshausen
Typology: Housing

Der Wohnungsbau spiegelt die ökonomischen und gesellschaftlichen Tendenzen der unterschiedlichen Epochen wieder. Von der Gründerzeit, um die Jahrhundertwende des 19. Jahrhunderts, über den sozialen Wohnungsbau ab den 1920iger Jahren, bis zum Ende des 20. Jahrhunderts und zum Beginn der 2000er Jahre.

 

Jede dieser Epochen wird durch den Einsatz verschiedener Konstruktionsmethoden, Materialien und Formen bestimmt. Charakteristische Elemente des Wohnbaus wie z.B. das Foyer, das Entree, Stiegenhäuser, Fassaden und Fenster unterscheiden sich je nach Zeitraum der Entstehung.

 

Planen und Bauen heißt weitermachen, aufbauen auf dem Bestehenden und Bedingungen schaffen für nachfolgende Entwicklungen.

Im Umgang mit Bestandsbauten ist eine intensive Auseinandersetzung mit dem Bauwerk erforderlich – angereichert mit einer neuen Vision für das Gebäude lassen sich Prinzipien für eine emanzipierte Planungs- und Bauweise entwickeln, die nicht auf den Totalabbruch und den Neubau ausgerichtet sind, sondern eine neue Nutzungsvielfalt und eine Neueroberung anstreben.

In einer Zeit der Energie- & Ressourcenknappheit sind wir auf der Suche nach einer zeitgemäßen Antwort im Umgang mit dem was unsere Städte zu einem großen Teil ausmacht – den Wohngebäuden.

Was sind die Grundlagen ihrer Architektur? Im Rahmen der Lehrveranstaltung werden ihre Elemente und Bestandteile untersucht, verglichen und damit einhergehende Fragen an einen zukünftigen Umgang und notwendigen Weiterbau der Wohnarchitektur gestellt.

 

Anmeldung: von 29.09.2023, 09:00 – 06.10.23, 23:59


 

Architekturbild im Entwurf


Emilian Hinteregger · Helmut Peßl · Johannes Loidl
Typology: Analysis

Das Bild ist fester Bestandteil der architektonischen und entwerferischen Praxis. Bilder, die Abstraktes oder noch nicht Sichtbares visuell erlebbar machen, werden am besten mit dem Begriff der „Visualisierung“ beschrieben.

In der Architektur stellt die Visualisierung eine entscheidende Kommunikations- und Präsentationsmöglichkeit für die Projektvermittlung dar, dient aber genauso der kritischen Selbstreflexion und Überprüfung des eigenen Entwurfs. Im Prozess des Visualisierens geht es somit auch darum, sich bewusst mit den Qualitäten des eigenen Entwurfs auseinanderzusetzen, diese zu erkennen, zu schärfen und vor allem atmosphärisch und pointiert darzustellen.

In dieser Lehrveranstaltung soll ein grundlegendes Verständnis für Darstellungsarten und -techniken aufgebaut und der kritisch-analytische Blick auf Architekturbilder geschult werden.

Mit grundlegenden, simplen Darstellungstechniken, welche auf die bereits vorhandenen Fähigkeiten der Studierenden aufbauen, werden atmosphärische Architekturvisualisierungen fernab von aufwendigen fotorealistischen Renderings erzeugt. Nach erfolgreicher Absolvierung der Lehrveranstaltung sind die Studierenden in der Lage Architekturbilder zu analysieren und besitzen ein grundlegendes Wissen über Darstellungsarten und -techniken.

 

Sie können eigenständig atmosphärische Architekturvisualisierungen erstellen, welche die Qualitäten des Entwurfs entsprechend darstellen.



Sommersemester 2023




Wintersemester 2022/23




Sommersemester 2022




Wintersemester 2021/22




Sommersemester 2021




Wintersemester 2020/21




Sommersemester 2020




Wintersemester 2019/20




Sommersemester 2019




Wintersemester 2018/19




Sommersemester 2018





Wintersemester 2017/18





Sommersemester 2017




Wintersemester 2016/17




Sommersemester 2016




Wintersemester 2015/16




Sommersemester 2015




Wintersemester 2014/15