Gründerzeitstadt 2.1

Ida Pirstinger
2009-13
Dissertation


Dissertation Ida Pirstinger

 

Die Stadterweiterungsgebiete des 19. Jahrhunderts, die sogenannten Gründerzeitstädte, weitgehend Produkte aus enormem Expansionsdruck, Rationalisierung und Profitmaximierung, gelten heute überwiegend als erhaltenswerte, weil lebenswerte urbane Zonen der europäischen Kernstädte. Sie vereinigen, wie Hartmut Häussermann schreibt, durch ihre soziale Durchmischung, kulturelle und ökonomische Heterogenität alle erforderlichen, über die reine bauliche Dichte hinausgehenden Grundvoraussetzungen die Urbanität ausmachen, in sich und schaffen damit Akzeptanz für hohe Einwohnerdichten. Auch in Graz, einer typischen zweiten Stadt, wird das Stadtbild der direkt an die Altstadt angrenzenden Stadtviertel weitgehend von Blockrandbebauungen des Klassizismus und Historismus geprägt. Diese ortstypischen, geschlossenen, mehrgeschossigen Zinshausbebauungen bieten sich aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Bebauungsdichte für eine Verdichtung im Zentralbereich an.