Synergie zweier Landschaften

Studienjahr 2016/17
Anna Kickingereder · Klemens Sailer
Masterarbeit
Uli Tischler
Typology: Recreation

Die Steinbrüche in Kleinzell/Plöcking im oberösterreichischen Mühlviertel bilden den Ausgangspunkt des Projektes. Die Bedeutung dieses Granitabbaugebietes ist durch ihre geologische und kulturelle Geschichte tief in der Region verankert. Die Jahrzehnte lange Verformung, mit ihren deutlichen Einschnitten und Klüftungen, Hügeln und Tälern wird von uns nicht als menschliche Zerstörung einer Naturlandschaft, sondern als sichtbare Transformation zur Kulturlandschaft betrachtet. Die mächtige raue Atmosphäre der bestehenden Großbaubrüche fasziniert dabei genauso, wie die versteckte, artenreiche Idylle, der innerhalb kürzester Zeit erneut in die natürliche Umgebung verwachsenen, stillgelegten Abbaustellen. Die Besonderheit der Landschaft wird durch das weiter südlich an der Donau liegende Naturschutzgebiet „Oberes Donau-Aschachtal“, das knapp bis an das Steinbruchareal heranreicht verdeutlicht. Dabei handelt es sich um ein Gelände, welches Bereiche einer unberührten, naturnahen Urlandschaft beherbergt und die Bedeutung der Naturlandschaft hervorhebt. Aufgrund der sichtbaren Tangierung dieser zwei Landschaften wird für die Nachnutzung des Maria-Luisen- und Dombaubruches ein in die Region eingebundenes Nutzungskonzept entwickelt, in welchem das industrielle, künstliche Abbaugebiet mit der naturnahen Umgebung zu einer Synergie verbunden und die bunte Artenvielfalt und eindrucksvolle Atmosphäre des renaturierten Steinbruches, für die Öffentlichkeit erlebbar wird. Der Projektentwurf sieht vor, eine Forschungsstelle zu errichten, welche die einzigartige Artenvielfalt der Flora und Fauna sowohl im Naturschutzgebiet Oberes Donau-Aschachtal als auch im Steinbruch wissenschaftlich untersucht, den Erhalt des Habitats Steinbruch sicherstellt sowie Bildungsarbeit und Bewusstseinsbildung über die Natur betreibt. Als Schnittstelle der Forschungsstelle zur Öffentlichkeit, soll ein in Szene gesetztes Steinbruchpavillon Anlaufstelle für Einheimische, Besucher und Interessierte werden, um sowohl den Stein als auch die Natur direkt zu erfahren und zu erleben. Auch soll der Steinbruchpavillon als Rastpunkt für Wanderer und Radfahrer dienen und die öffentliche Regionalentwicklung der Erlebniswelt Granit unterstreichen.