Potential Ortskern • Bauliche Revitalisierung im Ortskern als Ausgangspunkt für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung




Studienjahr 2016/17
Matthias Stössl
Masterarbeit
Hans Gangoly
Typology: Hybrid

Leer stehende Auslagen und Geschäftsflächen, verklebte Fenster mit den Worten „Geschlossen“ oder „Zu Vermieten“, veraltete Wohnungen und Bausubstanzen, die bereits zum Verfall neigen, ein menschenleerer Hauptplatz – es handelt sich hierbei um unterschiedliche Erscheinungsformen eines Problems, das sich speziell in den kleinstädtischen Siedlungsformen wiederfindet. Die bereits vor vielen Jahrzehnten begonnene Auslagerung von Nutzungen wie Einzelhandel, Dienstleistungen, Fachmärkte und Betriebe an den Stadtrand sowie auch die stark im ländlichen Bereich vorherrschenden Zersiedelungserscheinungen führten zum Attraktivitätsverlust der Ortszentren. Negative Entwicklungen in vielen Bereichen waren die Folge. Im Gegenzug genossen speziell die Großstädte in den letzten Jahren einen hohen Attraktivitätsgewinn und eine beträchtliche Steigerung der Einwohnerzahlen. Viele Menschen aus Kleinstädten und ländlichen Regionen entschließen sich ihren Wohnsitz in die Großstadt zu verlegen, nicht zuletzt auch auf Grund der besseren und vielfältigeren Arbeitsmöglichkeiten. Der damit einhergehende Abzug aus den ländlichen Regionen führt zu fundamentalen Veränderungen. Aus diesem Grund, stellt die nachhaltige Ortskernaktivierung und Revitalisierung der kleinstädtischen Kernzonen gerade heutzutage ein überaus wichtiges Thema dar, um zu einer Verbesserung des demografischen Wandels beizutragen und einem Aussterben der Ortskerne entgegenzuwirken. Ziel ist es, mittels geeigneter Handlungsweisen den Ortszentren zu neuer Vielfältigkeit und Attraktivität zu verhelfen, um im Wettbewerb mit den umliegenden Großstädten weiter bestehen zu können. Maßnahmen zur Nutzung, Revitalisierung und maßvollen Verdichtung des Bestandes müssen in Zukunft stärker gefördert werden, wobei auch Neubauprojekte, unter entsprechend sorgsamer Gestaltung, auf Grund vieler Vorteile den Ortskernen zu neuen Chancen verhelfen, was diese immer weiter in den Fokus der Betrachtung rückt. Anhand der südoststeirischen Kleinstadt Fehring werden in dieser Arbeit Handlungsoptionen und Möglichkeiten für eine Kleinstadt aufgezeigt, die eine nachhaltige Revitalisierung des Kernbereichs versprechen, um so einen Vitalitätsverlust entgegenzuwirken und nicht nur das Zentrum, sondern in weiterer Folge auch dessen Umland attraktiver zu gestalten. Im weiteren wird auch gezeigt, wie ein Neubau inmitten einer bestehenden, historisch geprägten Kleinstadtstruktur integriert werden kann.