[INFRA]STRUKTUR HOTEL • Nachnutzung der Pontebbana zwischen Tarvisio und Moggio



Studienjahr 2017/18
Stanislaus Georg Haidacher
Masterarbeit
Uli Tischler
Typology: InfrastructureRecreation

Die alte Eisenbahn „Pontebbana“ wurde 2000 durch eine neue Hochgeschwindigkeitsstrecke, die dem Verkehrsaufkommen der heutigen Südbahnstrecke besser entspricht, ersetzt. Die Trassenführung der neuen Strecke unterscheidet sich erheblich von der historischen, wodurch diese für eine neue Nutzung frei wurde. Durch den Wegfall der alten Eisenbahn und die Reduktion der Bahnhöfe entlang der neuen liegen die alten Bahnhöfe brach. 2015 wurde auf der ehemaligen Eisenbahn im Val Canale und im Val del Ferro ein Bahntrassenradweg eröffnet der ein Teil des „Ciclovia-Alpe-Adria-Radwegs“ ist, welcher Salzburg mit Grado verbindet. Die restliche Infrastruktur in Form der alten Bahnhofs-, Wärter- und Signalgebäude steht heute großteils leer und verfällt zunehmend. Diese Arbeit widmet sich der Frage, wie die leerstehenden Infrastrukturgebäude an die neuen Nutzer der Radstrecke angepasst werden können. Mithilfe der Hotelnutzung werden die alten Bahnhöfe wieder zu Stationen entlang der Transitroute gemacht, um die Passanten zum Verweilen zu animieren. Basierend auf einer eingehenden Analyse der Region wird ein konkreter Vorschlag unterbreitet, wie mit dem Bestand umgegangen und ein entsprechendes Hotelkonzept erstellt werden kann. Die seit Beginn der Besiedelung gewachsenen Strukturen der Täler werden studiert, die Tradition dieses Raums verstanden und flexibel, spielerisch und variantenreich weitergeführt, sodass ein „Verbindungsnetz“ entsteht, das alte Strukturen mit neuen verbindet. Dies gilt sowohl für anthropogene als auch natürliche Gefüge. Gleichzeitig wird ein tragfähigeres soziales und wirtschaftliches Netz für die ansässige Bevölkerung gespannt, deren Lebensgrundlage von jeher der Transit durch die Täler war. Der Entwurf verwendet die tradierten Nutzungscharakteristika, um die Bewohner dieses Lebensraums wieder in Kontakt mit den Reisenden zu bringen und sie wieder zu ihren Gästen zu machen, die aus dem reichhaltigen Angebot der Region schöpfen und diesen beeindruckenden Naturraum entdecken und genießen können. Eines hat der Entwurf mit der ersten Straße, die je durch die Täler geführt hat, gemeinsam: er zerteilt und trennt nicht, sondern verbindet und vernetzt.