Ein Haus für das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes




Studienjahr 2020/21
Paul Hlatky
Masterarbeit
Ulrike Tischler
Typology: Culture

Die Entwurfsaufgabe der vorliegenden Masterarbeit besteht darin, einen Neubau für das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) zu gestalten.
Der Verein DÖW wurde 1963 von ehemaligen WiderstandskämpferInnen, sowie engagierten WissenschaftlerInnen gegründet und anno 1983 zu einer Stiftung, mit der Stadt Wien, dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung sowie dem DÖW als Stiftern, umgewidmet. Die Arbeit des DÖW umfasst, neben dem Sammeln, Archivieren und wissenschaftlichen Auswerten von inhaltlich relevanten Quellen, einen Archiv- und Bibliotheksbetrieb mit Beratungs- und Betreuungstätigkeit. Seit der Gründung vermittelt das DÖW Wissen zum Thema Nationalsozialismus, wobei dessen primärer Fokus auf den Widerstand und die Verfolgung während der nationalsozialistischen Herrschaft, der Shoa sowie der NS- und Nachkriegsjustiz liegt.
Ihr derzeitiger Sitz befindet sich im Alten Rathaus Wien, der Wipplingerstraße 8, in der ehemaligen Gotischen Bürgerstube. Die unscheinbare Lage, die Unterbringung auf zu engem Raum und die unangemessene Konzeption bezüglich der historischen Bedeutung als wichti-ger Beitrag zum kulturellen Gedächtnis des österreichischen Kollektivs, begründen die Motivation sowie den Zweck der vorliegenden Arbeit.
Der theoretische Teil dieser Arbeit befasst sich zu Beginn mit der historischen Entwicklung, einer kritischen Analyse der aktuellen Ausstellungskonzepte und Räumlichkeiten, der gegenwärtigen Bauplatzlage sowie der grundsätzlichen Tätigkeit des DÖW. Auf Grundlage einer hierfür durchgeführten Studienreise nach Wien, welche fotografisch und mittels schriftlicher Aufzeichnungen dokumentiert und reflektiert wird, kann anschließend, anhand der gewonnenen Erkenntnisse, die Entwurfsausgabe des Neubaus argumentiert und nachvollzogen werden.
Die Neugestaltung zielt darauf ab ein multifunktionelles Gebäude, bestehend aus Archiv, Bibliothek, Veranstaltungssaal, Ausstellungsbereich, Büros und einem Café zu entwerfen, dass erstens die akuten Platzprobleme des DÖW löst, zweitens, dem Selbstbild als Begegnungsstätte der Generationen entspricht und drittens, durch die gewählte Lage des Bauplatzes in Wiens erstem Bezirk, zwischen Parlament und Justizpalast, das DÖW mitten ins Herz und Gedächtnis der österreichischen Republik platziert.