Diversität und Dichte • Ein exemplarischer Entwurf am Berliner Block




Studienjahr 2017/18
Christina Mellacher
Masterarbeit
Hans Gangoly
Typology: Housing

Berlin ist einem enormen Mangel an (bezahlbarem) Wohnraum ausgesetzt, während gleichzeitig gegen die Bebauung von brachliegenden Flächen protestiert wird. Ein Aktionismus der, in Anbetracht des gegenwärtigen Wohnraummangels und der damit einhergehenden Verdrängung einkommensschwächerer Schichten an den Stadtrand, inadäquat erscheinen mag. Aber auch die naheliegende Bebauung öffentlicher Freiflächen birgt Probleme, denn diese großen freien Flächen im urbanen Kontext sind ausschlaggebend für den Charakter der Stadt. Die Offenheit in all ihren Strukturen macht das atmosphärische Potential aus, das so spezifisch für die Stadt ist. In Anbetracht dieser diametralen Spannung zwischen den Bedürfnissen stellt sich die Frage nach einer Architektur zwischen Konservierung und Verdichtung, zwischen Diversität und Dichte. Dieses Buch untersucht die Fähigkeit der Nachverdichtung innerhalb vorhandener Blockrandstrukturen und plädiert dabei auf den Erhalt von Diverstität. In diesem Zusammenhang greift die Arbeit das lange Zeit unbeachtete Manifest ‘Die Stadt in der Stadt. Berlin as a Green Archipelago’ in den Ansätzen der punktuellen Nachverdichtung auf. Der Berliner Block, der Inbegriff für urbanes Wohnen, dient als Ausgangspunkt und Inspiration für einen Entwurf zur Durchmischung von Lebensformen. Mit der Analyse von sechs selektierten Blöcken beginnt die Suche nach einer architektonischen Maßnahme neue Lösungsansätze zu finden, die den wirtschaftlichen Möglichkeiten ihrer Nutzer angemessen sind. Darüber hinaus werden vorhandene Qualitäten im Block analysiert, welche in einen architektonischen Entwurf überführt werden. Die Intention des Projektes liegt darin ein System zu entwickeln, welches als exemplarischer Entwurf am Berliner Block gelesen werden kann. Durch den Entwurf einer robusten Struktur, die sich wandelnden Ansprüchen und konkreten Bedürfnissen anpassen kann, wird die Idee des Sinnbildes einer urbanen Typologie ausgedrückt – ‚Wohnen für Alle‘. Dadurch wird den diversen Lebenswirklichkeiten der Großstadtbewohner Platz geboten. Das Ergebnis dieser Arbeit ist sowohl Maßnahme als auch Kritik an der vorhandenen Situation in Berlin, die durch soziale Verdrängung und Wohnungsnot bestimmt wird.